Tipps für den Start
Vorbereitung ist wichtig
Nehmen Sie sich Zeit für die Vorbereitung Ihrer wissenschaftlichen Arbeit. Dazu gehört es, sich mit den typischen Aspekten einer Abschlussarbeit auseinanderzusetzen. Ein idealtypischer Ablauf der Erstellung einer wissenschaftlichen Arbeit lässt sich vereinfacht in acht Phasen einteilen. In der Orientierungsphase (1) gilt es u.a.
- einen Überblick zu gewinnen über formale Vorgaben der Fakultät, des Instituts oder der Betreuenden (bspw. auch Umfangsvorgaben und einzuhaltende Termine),
- einen groben Zeitplan aufzustellen,
- das Thema einzugrenzen,
- Einstiegsrecherchen zur Gewinnung eines ersten Überblicks durchzuführen,
- ggf. ein Exposé zu verfassen.
In der Recherchephase (2.) werden u.a.
- die Recherche intensiviert,
- ein umfassenderer Überblick über die Literatur gewonnen,
- Quellen aktiv gesichtet und ausgewertet (u.a. zusammenfassen, annotieren, interpretieren).
Beim Strukturieren (3) geht es um das Ordnen von Material und Ideen. Es werden z. B.
- Unklarheiten geklärt,
- Bezüge hergestellt,
- ein roter Faden erarbeitet,
- eine Gliederrung erstellt.
Hier empfiehlt es sich neben dem Austausch mit Betreuenden auch ein erstes Feedback von Freunden, Bekannten oder Kommiliton:innen einzuholen. Ist der Aufbau nachvollziehbar und kann ich an dieser Stelle schon mein Forschungsvorhaben gut verständlich vorstellen?
\newpage
Spätestens mit der Formulierung der Rohfassung (4) startet das wissenschaftliche Schreiben. Wir formulieren hier u.a.
- Einleitung,
- Hauptteil,
- Schluss.
Die Texte selbst werden meist so formuliert, dass noch keine Feinarbeit sondern lediglich erste Grobkorrekturen im Schreibprozess durchgeführt werden. Vor dieser Phase empfiehlt sich bereits die Auseinandersetzung mit den eigenen Schreibgewohnheiten, um so später möglicherweise auftauchenden Schreibblockaden gezielt entgegenwirken zu können. Je nach Organisation kann auch hier Feedback eingeholt werden.
In der Überarbeitungsphase (5) findet die intensivere Überarbeitung durch die Autor:innen statt. Zu dieser gehören
- inhaltliche,
- sprachliche und
- formale Überarbeitungen.
Im Anschluss bieten sich Korrekturlesungen (6) durch Dritte an. An diese schließt sich Endredaktion durch die Autor:innen der Abschlussarbeit an. Ergänzungen und Anregungen werden überprüft und ggf. eingearbeitet.
Nun ist es geschafft, die Arbeit ist fertig! Allerdings sollte auch die Abgabephase (7) nicht unterschätzt werden. Hier muss bspw.
- das gedruckte Exemplar erstellt werden (Öffnungszeiten und Auslastung der lokalen Copyshops nicht unterschätzen),
- die Vollständigkeit der abzugebenden Unterlagen sichergestellt werden,
- die fristgerechte Abgabe an der Hochschule erfolgen.
An einigen Hochschulen ist auch die Präsentation oder Verteidigung der Bachelorarbeit Bestandteil der Abschlussprüfung. Hier werden die eigene Forschung und die zentralen Ergebnisse vorgestellt. Darüber hinaus ist es auch möglich, dass eine Visualisierung (8) ihrer Ergebnisse erfolgt, da sie sich mit ihrer Abschlussarbeit auf einen inner- oder außeruniversitären wissenschaftlichen Nachwuchspreis beworben haben.
Wichtig: Wir alle haben unterschiedliche Arbeits- und Lerngewohnheiten. Dementsprechend gilt bei den Phasen einer wissenschaftlichen Arbeit wie auch all den vielen anderen kleinen und großen Schritten während der Anfertigung, dass das wichtigste Ihr individueller Weg zum Ziel ist. Probieren Sie also möglichst viel aus und übernehmen dann nur die Ideen, Methoden und Tipps, die Ihnen ihr Studierendenleben wirklich erleichtern. Unter realen Bedingungen ist ein linearer Ablauf des wissenschaftlichen Arbeitens somit eher selten. Das Vor- und Zurückspringen zwischen einzelnen Arbeitsprozessen, wiederholende Arbeitsschritte und die eine oder andere "Sackgasse" sind also keine Seltenheit.