Einleitung {-}
Für viele Studierende ist diese Situation nicht unbekannt: Das Zimmer ist aufgeräumt, die Wäsche gewaschen und selbst die ungeliebten Einkäufe, die man sonst so gerne vor sich herschiebt, sind erledigt. Nur bei der abzugebenden Haus- oder Abschlussarbeit ist man keinen Schritt weiter. Gerade die ersten Hausarbeiten lassen oft die Alarmglocken schrillen. Laut einem Beitrag der FAZ aus dem Jahr 2015 haben neun von zehn Studierenden gar Angst vor dem selbstständigen Verfassen einer wissenschaftlichen Arbeit (vgl. FAZ 2015). Die folgenden Tipps und Erfahrungen sollen bei der Bewältigung von Zweifeln unterstützen und den Einstieg ins wissenschaftliche Arbeiten erleichtern.
Die Idee zur Sammlung von "Mehr als 77 Tipps zum wissenschaftlichen Arbeiten" ist im Rahmen des HOOU-Projektes "Wissenschaftliches Arbeiten öffnen" entstanden und im Projekt "tub.torials" weiterentwickelt worden. Anlass sind die regelmäßig auftretenden Fragen zu "fundamentalen" Tipps für das Schreiben einer Hausarbeit. Die Tippsammlung entstand durch den Austausch mit Kolleg:innen bei Veranstaltungen wie "Meet the HOOU", dem Sommerfest 2018 der TUHH, dem "OER-Camp Nord 2018", der "Campus Innovation Hamburg 2018", dem "stARTcamp meets HOOU 2019" und dem Austausch mit Studierenden im Rahmen des Seminars "Wissenschaftliches Arbeiten" in den vergangenen Semestern. Sie basiert darüber hinaus auf den eigenen Erfahrungen und Kenntnissen der Projektmitarbeiter:innen, die sich ebenfalls durch so manche Haus- und Abschlussarbeit schleppen mussten.
Die Tipps wurden für eine bessere Übersicht und einen schnelleren Zugriff in unterschiedliche Kategorien geordnet. Dabei folgt die Sortierung grob dem chronologischen Ablauf einer wissenschaftlichen Arbeit (bspw. erfolgt die Recherche vor dem Schreibprozess und somit sind auch Tipps zur Recherche vor den Tipps zum Schreiben angeordnet). Jedes thematische Hauptkapitel wird mit einem Unterkapitel abgeschlossen, das weiterführende Lese- bzw. Anschauempfehlungen enthält.
Der Produktionsprozess
Für die Sammlung der Tipps wollten wir einen Ansatz weiterentwickeln, der mit dem HOOU-Projekt tekethics seinen Anfang genommen hatte: Ausprobieren, ob wir mit Markdown, pandoc, Docker und GitLab auch Bücher schreiben und publizieren können. Weil GitLab als Content-Management-System eine steile Lernkurve hat, haben wir zunächst versucht, das Buch in einem GitLab-Wiki zu verfassen und daraus das fertige PDF zu generieren. Das hat auch grundsätzlich funktioniert, weil die Usability des Wikis besser ist als die des Repositorys eines GitLab-Projekts. Hinsichtlich der Arbeit mit Abbildungen und der Konfiguration blieb das Wiki aber hinter den unseren Erwartungen zurück. Wir haben im Blog des Projekts Modernes Publizieren über diesen Versuch berichtet.
Schließlich produzieren wir auch dieses Buch aus dem Repository des Projekts und behandeln die Markdowntexte so, als wären sie Quellcode. Dafür nutzen wir Pipelines in GitLab und lassen pandoc in einem Docker-Container laufen. Um das Buch mit einem DOI zitierbar zu machen, spiegeln wir das GitLab-Repository zu einem GitHub-Repository. Dies ist notwendig, weil Zenodo als DOI-Provider Versionen bisher nur aus GitHub-Repositorys ziehen kann. Da wir davon ausgehen, dass sich das Buch kontinuierlich weiterentwickelt, bekommen wir auf diese Weise auch neue DOIs für jede neue Version.
Wir wünschen allen Leser:innen gutes Gelingen, viel Spaß und Erfolg bei ihren ganz persönlichen Herausforderungen im Kontext des wissenschaftlichen Arbeitens!